Schiedsrichterausbildung
Hier erfährst du ...
• warum gerade du Schiedsrichter werden sollst,
• welche Voraussetzungen du erfüllen musst
• und vieles mehr.
Zunächst geht es aber um:
„Schiedsrichter? Ich? Im Leben nicht! Nein, das tue ich mir nicht an.“
So oder so ähnlich antworten viele Spieler über 40 Jahre, die ihr bestes Fußballeralter bereits hinter sich haben auf die Frage, ob sie nicht Schiedsrichter werden wollen.
Auf die gleiche Frage reagieren jugendliche Spieler häufig mit:
„Lieber nicht, weil ich Schiss vor den Reaktionen der Zuschauer habe, wenn ich Fehler mache.“
Machen wir uns nichts vor:
kaum ein Spiel kommt ohne Entscheidungen aus, die nicht allen Beteiligten auf oder neben dem Platz gefallen.
Und weil Fußball natürlich auch ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, wird ein Schiedsrichter mit unterschiedlichen Charakteren und Reaktionen konfrontiert.
Somit gibt es selbstverständlich auch Spiele, die man als Schiedsrichter lieber nicht erlebt hätte.
Gefühlt sind das 5% aller Spiele.
Aber 95% aller Spiele machen auch dem Schiedsrichter Spaß.
Wäre das Verhältnis anderes herum, würde es keine Schiedsrichter mehr geben!
Wer als Jugendlicher den Anwärterlehrgang erfolgreich abgeschlossen hat und dann nach einem Jahr immer noch Schiedsrichter ist, stellt in aller Regel fest, dass das Selbstbewusstsein deutlich gestärkt wurde.
Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und vertreten sind Dinge, die ein Schiedsrichter lernt und ausbaut.
Werte wie zum Beispiel „Pünktlichkeit“, „Verlässlichkeit“ und „Respekt“ vorleben und selbst erleben sind auch in allen anderen Lebensbereichen von Vorteil.
Nicht selten hören wir von unseren Jungschiedsrichtern, dass sie bei ihren Bewerbungsgesprächen im Berufsleben sehr positive Reaktionen erhalten, wenn es um ihr Hobby „Schiedsrichterei“ geht.
Darüber hinaus werdet ihr erleben, welch eine großartige Gemeinschaft wir Schiedsrichter sind.
Dem ehemaligen (oder fast ehemaligen) Spieler, der seine beste Zeit als Fußballer bereits hinter sich hat, kann man zusätzlich sagen, dass man als Schiedsrichter dem Fußball „aktiv“ bis ins hohe Alter treu bleiben kann. Unsere ältesten Schiedsrichter sind zwischen 70 und 80 Jahre alt.
Und wenn diese Argumente noch nicht reichen:
Schiedsrichter haben unter Vorlage ihres Schiedsrichterausweises freien Eintritt zu allen Spielen auf DFB-Ebene (Hinweis: Proficlubs haben meistens ein Kartenkontingent an festgelegten Kassen – ein Blick auf die jeweilige Vereinshomepage macht Sinn).
Pflichtvoraussetzungen sind:
- Mitgliedschaft in einem Verein
- mindestens 14 Jahre alt (am Prüfungstag)
Sinnvolle Voraussetzung ist:
- Spaß am Fußball
Die Termine für die nächsten Anwärterlehrgänge findest du immer auf dieser Homepage.
Die Kosten für den Lehrgang zieht der Verband vom Verein des Anwärters ein. In aller Regel übernimmt euer Verein die Kosten (sprecht dieses bitte vorab mit eurem Verein ab).
Ziel des Lehrgangs ist es, die Prüfung zu bestehen!
Und genau darauf bereiten wir euch vor.
Es werden alle Fußball-Regeln besprochen, mit PowerPoint-Vorträgen und Videos erklärt und immer und immer wieder mit Regelfragen gefestigt.
Außerdem gibt es im Rahmen des Lehrgangs auch einen sogenannten „Praxis-Tag“ (meistens in einer Halle), an dem ihr selbst mal Pfeife und Fahne ausprobieren könnt.
Auch hier gilt:
Ziel des Lehrgangs ist es, die Prüfung zu bestehen!
Insofern erwarten wir deine aktive Mitarbeit an den Lehrgangstagen.
Aber das allein reicht nicht!
Nur wer sich zusätzlich auch selbständig mit den Regelfragen auseinandersetzt, hat eine realistische Chance, die Prüfung zu bestehen.
Die Eigeninitiative basiert im Wesentlichen auf dem sogenannten „E-Learning“, bei der die Anwärter insbesondere die Regeltests auf der Homepage des DFB unter https://www.dfb.de/schiedsrichter/interessentin/regeltest/ nutzen sollten.
Die Regeltests auf der Homepage erfolgen OHNE Anmeldung oder Registrierung. Am Ende eines jeden Tests erfahrt ihr euer Ergebnis und die von euch benötigte Zeit. Außerdem besteht dort auch die Möglichkeit eure Antworten mit den "korrekten Antworten" zu vergleichen.
Gehen wir mal vom besten Fall aus und du hast die Prüfung bestanden (Nachprüfungen sind unter Umständen in Nachbarkreisen möglich):
dann bist du SCHIEDSRICHTER (deinen Schiedsrichterschein sowie die erforderliche Kennung zum DFBnet beantragen wir nach bestandener Prüfung) und wir können dich einsetzen!
Das erfolgt natürlich behutsam.
Es macht zum Beispiel keinen Sinn, einen 14-Jährigen in seinem ersten Spiel bei den A-Junioren pfeifen zu lassen.
Empfehlenswert sind die ersten Einsätze als Assistent (bei uns beginnt das in der Herren-Kreisliga), um mit erfahrenen Schiedsrichtern die Abläufe kennenzulernen.
Kurz vor Ende des Lehrgangs bespricht man mit euch eure Wünsche und unsere Möglichkeiten.
Aber auch hier ist unbedingt eure Eigeninitiative gefordert:
Sofern ihr das Gefühl habt nicht (oder zu wenig) vom Schiedsrichteransetzer berücksichtigt zu werden, kontaktiert ihn (schreiben, telefonieren oder persönlich auf den Lehrabenden ansprechen).
Ihr werdet sicher schnell feststellen, ob die Schiedsrichterei das Hobby ist, welches ihr euch vorgestellt habt.
Und wenn ihr wollt, können wir euch fördern und es klappt möglicherweise schneller als ihr denkt mit einem Aufstieg in eine höhere Klasse.
So pfeifen beispielsweise immer wieder auch bereits 16-jährige Schiedsrichter, bei entsprechender Leistung, Spiele im Herrenbereich.
Je nachdem wieviel Zeit man bereit ist für dieses Hobby aufzubringen, sind letztlich auch Spiele weit über die Kreisgrenzen hinaus als Schiedsrichter oder als Assistent möglich.
Die Antwort lautet „JA“ und lässt sich leicht erklären:
Die Leistungsprüfung ist ein Baustein für die Verlängerung des Schiedsrichterausweises in die folgende Saison.